Technik
Extrusion: Technik, die begeistert!
veröffentlicht am
20.02.2024Die Extrusionstechnik ist eine
unverzichtbare Säule unserer innovativen Lebensmittelproduktion. Doch was genau
verbirgt sich dahinter? Heute möchten wir Ihnen einen Einblick in die
Funktionsweise einer Technologie gewähren, welche die Lebensmittelproduktion
revolutioniert hat. Und dennoch wenigen geläufig ist. Höchste Zeit, dass sich
das ändert. Denn hier geht es um Technik, die begeistert. Wir verraten Ihnen,
warum.
Der Doppelschneckenextruder: eine technologische Meisterleistung
Um knusprige Extrudate
herzustellen, zum Beispiel für Cerealien oder Schokolade, nutzen wir bei
Erbacher Food Intelligence hochmoderne Doppelschneckenextruder.
Deren Funktionsweise ist ein beeindruckendes
Zusammenspiel von Präzision und Ingenieurskunst. Zunächst wird das Rohmaterial
durch einen Trichter eingefüllt und dann aufbereitet. Ein
Doppelschneckenextruder besteht aus zwei gleichläufig rotierenden Schnecken,
auch vergleichbar mit überdimensionierten Schrauben, welche von einem Zylinder
umgeben sind. Der Prozess wird in verschiedene Zonen unterteilt, jede mit
spezifischen Aufgaben und Kontrollmöglichkeiten
1.
Einzugszone:
Hier gelangen die Rohmaterialien in den Extruder. Die Schnecken fördern sie
durch die enge Spirale, während erste Mischungen und Vorbehandlungen
stattfinden.
2.
Förderzone:
In dieser Zone erhöht sich der Druck, und das Material wird intensiv gemischt.
Durch die konstante Rotation der Schnecken wird eine gleichmäßige Verteilung
von Wärme und Druck gewährleistet.
3.
Verweilzone:
Hier kann das Material bei kontrollierter Temperatur und Druck weiter reagieren
und seine physikalischen Eigenschaften anpassen. Dies ist entscheidend für die
Struktur- und Texturausbildung.
4.
Ausstoßzone:
Am Ende des Extruders wird das fertige Produkt ausgestoßen. Hier kann durch die
Wahl spezifischer Düsenformen und -größen die endgültige Formgebung des
Extrudats beeinflusst werden.
Die präzise Steuerung von Temperatur, Druck und
Drehgeschwindigkeit während dieses Prozesses ermöglicht es, maßgeschneiderte
Produkte mit exakt definierten Eigenschaften zu produzieren. Dies ist besonders
wichtig, wenn es darum geht, knusprige Ingredients für Cerealien
und Schokolade von höchster Qualität zu erzeugen. Bei Erbacher
Food Intelligence lassen wir die Düsenplatten bei besonderen Kundenwünschen
extra von einem Werkzeugmacher anfertigen. So ist es uns möglich, auch
außergewöhnlichen Ideen Form zu geben. Glutenfreie Bio-Dinosaurier?
Konventionelle Biskuit-Dreiecke? Niedliche Bio Kakao-Enten? Mit dem
entsprechenden Knowhow und hochentwickelter Technik ist (fast) alles möglich!
Clevere Technik mit vielen Vorteilen
Die detaillierte Funktionsweise des
Doppelschneckenextruders bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich. Die
intensive mechanische und thermische Behandlung während des Extrusionsprozesses
führt zu einer optimalen Vermischung der Zutaten. So werden nicht nur
einheitlich Texturen erreicht, sondern auch die gezielte Anpassung von
Geschmack und Farbe ist möglich.
Die präzise Steuerung der Prozessparameter
erlaubt es, eine breite Palette von Zutaten mit unterschiedlichen Eigenschaften
zu verarbeiten. Die Vielseitigkeit des Doppelschneckenextruders ermöglicht die
Herstellung von Produkten mit unterschiedlichen Formen, Texturen und
Geschmacksprofilen. Dieser Grad an Kontrolle und Anpassungsfähigkeit macht die Extrusionstechnik
zu einer unverzichtbaren Ressource für die Lebensmittelindustrie, denn so
können auf höchstem technologischem Niveau innovative Extrudate von höchster
Qualität produziert werden.
HighTech mit Historie
Die Methode der Extrusion wurde bereits Ende
1790 in England entwickelt. Damals wurden mit dem manuellen Kolbenextruder
nahtlose Bleirohre hergestellt. 1930 folgte die erste beheizte Schneckenpresse,
welche die Kunststoffproduktion revolutionierte. Die ersten
Doppelschneckenextruder kamen in den 1960er Jahren zum Einsatz. In der
Lebensmittelproduktion folgte eine Zeit des Experimentierens, bis man in den
1980er Jahren den Dreh mit dem Doppelschneckenextruder dann vollends raus
hatte. Und knusprige neue Snacks und Cerealien den Markt revolutionierten. So
etwas hatte die Welt noch nicht gesehen! In der Folgezeit dauerte es jedoch
noch eine Weile, bis weitere innovative Produktkategorien auf den Markt kamen.
Dabei wurden bereits in den 1960er Jahren entfettete Sojamehle durch den
Prozess der thermoplastischen Kochextrusion zu trockentexturierten
Sojaproteinen (TVP = Textured Vegetable Protein)
verarbeitet und waren somit die ersten Fleischalternativen, die in Deutschland
erhältlich waren, berichtet die DLG. Dieser Schritt wurde demnach
durch ökologische und ethische Überlegungen motiviert, den Konsum von
tierischen Produkten zu reduzieren, ohne dabei auf den vertrauten Geschmack und
die Textur verzichten zu müssen. Somit hat sich ein über 200 Jahre alter
Prozess zu einer der vielversprechendsten Methoden zur Texturierung
nichttierischer Rohstoffe entwickelt.
Präzision, Vielfalt, Innovation: Extrusionstechnik bei Erbacher Food Intelligence
Heute erlaubt uns diese hochentwickelte
Technologie, eine breite Palette von Zutaten – von Getreidemehlen über Proteine
bis hin zu Fasern und Aromen – präzise zu verarbeiten. Die genaue Steuerung von
Temperatur, Druck und Drehgeschwindigkeit ermöglicht es uns, maßgeschneiderte
Extrudate höchster Qualität für unsere Kunden zu produzieren. In einer Welt, in
der die Ansprüche der Verbraucher steigen, ist die Extrusionstechnik
ein entscheidender Faktor, der uns dabei unterstützt, die Grenzen der
Lebensmittelinnovation zu erweitern und die Zukunft der Lebensmittelproduktion
mitzugestalten.
Und daher setzen wir auf
diese Technik, die begeistert. Gerne begeistern wir auch Sie. Sprechen
Sie uns an und wir finden gemeinsam heraus, wie wir die Technologie für
Ihre Produktinnovation nutzen können!